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„Kriegstüchtigkeit“ für SASPF ist eine Grundaufgabe!

DirBAAINBw Rainer Klink stellte sich den Fragen des Chefredakteurs „Hardthöhenkurier“, Michael Horst. (Foto ©Bw/Carolin Konrad)
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Interview mit DirBAAINBw Rainer Klink, Abteilungsleiter G (IT-Unterstützung) im BAAINBw

Herr Klink, welche besonderen Herausforderungen prägen aktuell Ihr Tagesgeschäft? Aufgrund der sicherheitspolitischen Lage steht die Fähigkeit zur Landes- und Bündnisverteidigung deutlich im Fokus. Die Erhöhung der Einsatzbereitschaft unserer Streitkräfte im Zuge der Zeitenwende spielt eine entscheidende Rolle. Auch die Abteilung G trägt ihren Teil zur Kriegstüchtigkeit bei. Die durchgehende Verfügbarkeit und Systemresilienz von Standard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien/ Systeme in Nutzung (SASPF/SinN) ist eine der Grundvoraussetzungen für die Kriegstüchtigkeit. Das Tagesgeschäft prägt aktuell die Umstellung auf die neue SAP-Technologie S/4HANA. Hintergrund ist, dass die Firma SAP für das derzeit in Nutzung befindliche ECC-System (Enterprise Central Component) die Wartung 2027 abgekündigt hat. Daher muss die Bundeswehr auf die neue Lösung S/4HANA umstellen.

Im Rahmen der Gremienarbeit wird die strategische Weiterentwicklung des Clusters ERP (Enterprise Resource Planning) beziehungsweise des derzeitigen SASPF-Systems gesteuert und die Bereiche Plattform, Anwendung, Nutzer und Organisation zusammengeführt. Als ERP-Innovations-/ Weiterentwicklungseinheit wird die digitale Transformation der Bundeswehr auch im Hinblick auf Kriegstauglichkeit und Resilienz explizit in den Gesamtzusammenhang eingeordnet. Somit wird der ERP befähigt, als wirksames Steuerungsinstrument für Ressourcen der Landes- und Bündnisverteidigung fungieren zu können. Auch die Überarbeitung der Zentralvorschrift für das Customer Center of Expertise SASPF, die neben dem PBN (Projektbezogene Bedarfsdeckung und Nutzung) die zentrale Grundlage für die Arbeit der Abteilung G und weiterer Akteure im SASPF-Umfeld darstellt, fordert uns. Durch viele geänderte Rahmenbedingungen, neue Rollenträger wie das Zentrum für Digitalisierung der Bundeswehr (ZDigBw) und Vorschriften, die Einfluss auf unsere Prozesse haben, sind die vor uns liegenden Aufgaben komple.

Welche Ziele verfolgen Sie und wo setzen Sie Schwerpunkte in der Abteilung IT-Unterstützung? Primäres Ziel ist die Aufrechterhaltung der Einsatzreife aller IT-Produkte, die in unserem Verantwortungsbereich liegen. Schwerpunkt ist hierbei, dass sich die Abteilung IT-Unterstützung zukunftsfähig aufstellt und dabei die Umsetzung der Forderungen der Bedarfsträger berücksichtigt werden. Gerade nach der Umstellung auf S/4HANA sind künftig noch mehr Realisierungsprojekte zu bearbeiten. Das fordert uns, ist aber gleichzeitig ein Schritt in die richtige Richtung, denn parallel dazu müssen bereits laufende Projekte weitergeführt werden. Hier ist wichtig, dass diese zeitnah zu Ende gebracht werden. Dann beginnt eine Phase, genannt Code Freeze, in der keine Weiterentwicklung der bestehenden Lösungen durchgeführt werden, weil es ansonsten zu Konflikten mit dem Projekt Retrofit kommen kann. Die betroffenen IT Lösungen müssen vorher auf die S/4HANA-Lauffähigkeit getestet werden. Das hat zur Folge, dass die Weiterentwicklung des bestehenden Systems erstmal temporär beendet werden muss. Letztlich wird das gesamte Programm SASPF ausgerichtet an der Umstellung sowohl des Logistik-Rechnungswesen- und Beschaffungssystems, andererseits aber auch des Personalwirtschaftssystems.

Ein wichtiger Grundbaustein sind hier gut ausgebildete Projektleitende. Hierzu bietet die Abteilung G seit Neuestem ein eigens konzipiertes Fachmodul an, das, aufbauend auf den allgemeinen Trainings für Projektleitende, die Besonderheiten von IT-Projekten und insbesondere das Arbeiten im SASPF-Umfeld sowie der Komplementärprodukte berücksichtigt.

Welche wesentlichen Aufgaben sind der Abteilung IT-Unterstützung zugeordnet und wo liegen die besonderen Herausforderungen? Von bedeutender Wichtigkeit ist die Einsatzfähigkeit der Systeme. Das heißt, wenn heute Abend ein System „stehen“ würde und zum Beispiel eine Betriebsstörung hätte, würden meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alles daransetzen, die IT-Lösung zusammen mit dem BWI- und dem SAPPersonal wieder „ins Laufen“ zu bekommen. Aber gleich dahinter steht der Einbau neuer Funktionalitäten in SASPF, weil wir dort zahlreiche Bedarfsträgerforderungen haben und wir SASPF weiter ausbauen werden.

Sind die Aufgaben zu anderen Dienststellen der Bundeswehr (BMVg Abt CIT, CIR, BWI GmbH usw.) klar genug abgegrenzt und wie gestaltet sich die Zusammenarbeit? Die Aufgaben sind grundsätzlich abgegrenzt. Aus unserer Sicht ist ein neuer Akteur aufgetaucht, das Zentrum für Digitalisierung der Bundeswehr. Auf der Ämterebene teilen sich jetzt das Planungsamt und das Zentrum für Digitalisierung die Verantwortungsbereiche auf. Etwa Projekte werden durch das Planungsamt geplant, aber für alle IT-Projekte, die letztlich durch die Abteilung I und G umgesetzt werden müssen, ist das Zentrum für Digitalisierung zuständig. Wir haben damit eine neue Schnittstelle, weil wir nicht mehr alle Forderungen unmittelbar von den sogenannten Hauptprozessmanagern der Bundeswehr bekommen, die bisher die Fachlichkeit der Prozesse abschließend vertreten haben. Sondern dieses neue Zentrum bewertet alle Forderungen aus übergeordneter Sicht und prüft, ob sie mit den Fähigkeitslücken oder den Fähigkeitskategorien der Bundeswehr zusammenpassen.

Es gibt jetzt also einen zentralen Ansprechpartner für sämtliche Bedarfsforderungen SASPF. Die Kooperation mit dem Kommando Cyber- und Informationsraum beziehungsweise dem Zentrum für Digitalisierung der Bundeswehr ist dabei in Detailfragen noch zu präzisieren.

Den kompletten Beitrag lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des HHK!

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