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Strategischer Transport von Großgerät ( Foto © Bw/Dorow)

Strategischer Transport von schweren Kettenfahrzeugen

Strategischer Transport von Großgerät ( Foto © Bw/Dorow)
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Die wehrtechnischen Weiterentwicklungen in den vergangenen Jahrzehnten haben dazu geführt, dass Gefechtsfahrzeuge größer und schwerer geworden sind. Aus der Wiederausrichtung der Streitkräfte auf die Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) folgt eine real höhere Wahrscheinlichkeit eines Einsatzes großer Kampfsysteme mit schwerer Bewaffnung.

Damit steht die Bundeswehr aktuell vor der Herausforderung, den damit verbundenen erhöhten Transportbedarf decken zu müssen. Zeitgleich haben sich die Ausstattung und der Umfang der Bundeswehr vermindert. Während es Ende der 1990er-Jahre noch sortenreine Schwerlasttransportkompanien mit Schwerlasttransportern (System Elefant der Firma FAUN) pro Kompanie gab, existieren heute fähigkeitsgesteigerte Fahrzeuge (System Mammut und Elefant 2 der Firma MAN) nur noch auf Zugebene in gemischten Transportkompanien.

Während der Elefant damals maximal den Leopard 2 A5 transportieren konnte, ist das heutige Mammut oder der Elefant 2 mit einer erhöhten Zuladung für die Transporte des Leopard 2 A7V befähigt. Zur Deckung des Bedarfes der Bundeswehr an Schwerlasttransporten ist es daher unerlässlich, Transporte nicht nur durch eigene, sondern auch durch Kapazitäten ziviler Rahmenvertragsnehmer und/oder verbündeter Streitkräfte durchführen zu lassen. Dies ist auch mit einem möglichen Wechsel des Verkehrsträgers verbunden. Das Logistikzentrum der Bundeswehr stellt als zentraler Dienstleister der Bundeswehr lage- und auftragsgerecht verkehrsträgerübergreifende Verkehrs- und Transportdienstleistungen weltweit im Betrieb Inland, bei Einsätzen und einsatzgleichen Verpflichtungen bereit.

Transportmittel der Bundeswehr

Alle Dimensionskommandos und die Funktionskommandos der Bundeswehr verfügen generell über eigene Mittel zur Durchführung von Transporten. Im neu aufgestellten Unterstützungsbereich werden zwei grundlegende Aufgaben wahrgenommen: die zentrale Steuerung und Disposition von Verkehrs-, Transport- und Umschlagleistungen durch das Logistikzentrum der Bundeswehr und die Gewährleistung von Umschlägen beim Wechsel des Verkehrsträgers auf die größtenteils zivilgewerblichen „Anschlussverkehrsträger“ wie Flugzeug oder Schiff. Die Logistikbataillone des Unterstützungsbereiches sind bundesweit verteilt. Die Mehrheit der bestehenden Bataillone verfügt über Transportraumkapazitäten, die im logistischen Netzwerk im Einsatzgebiet und bei freier Verfügbarkeit zur Unterstützung im Grundbetrieb sowie bei Übungen eingesetzt werden können. Dabei ist eine der Hauptaufgaben eines Bataillons die Sicherstellung der Umschläge im RSOMProzess (Reception, Staging, Onward Movement) bei strategischen Verlegungen.

Mit diesen Fähigkeiten können die wesentlichen Anteile von Straßentransporten (Stückgüter, Container, Betriebsstoffe und Schwerlast) bedient werden. Für die Bundeswehr besteht die transportlogistische Herausforderung in der Bedarfsdeckung von Transportleistungen zur Unterstützung strategischer Verlegungen bei LV/BV-Szenarien oder weltweiten Einsätzen, einsatzgleichen Verpflichtungen oder Übungen. Transporte, die nicht durch eigene Transportkräfte der Bundeswehr durchgeführt werden können, werden über Rahmenverträge oder Einzelvergaben durch zivilgewerbliche Transportunternehmen erbracht. Eine mögliche nutzbare Option der Transportabstützung stellt die Bereitstellung sowie Nutzung von Transportkapazitäten dar, die in der multinationalen Zusammenarbeit durch das Movement Coordination Centre Europe (MCCE) vermittelt werden.

Verkehrsinfrastrukturelle Anbindung der Ports of Embarkation/Debarkation

Im Inland wie in allen Einsatzgebieten ist der verkehrsinfrastrukturellen Anbindung und der damit einhergehenden Verfügbarkeit nutzbarer Verkehrsträger besondere Beachtung zu geben. Sie muss im Zuge der operativen Planung und der Auswahl der Einsatzorte berücksichtigt werden.

Lufttransport

Zur Sicherstellung von strategischen Verlegungen nutzt die Bundeswehr spezielle Verträge oder Vereinbarungen auf nationaler und internationaler Ebene. Im Lufttransport bedeutet dies die Nutzung von militärischen Luftfahrzeugen mit Start und Landung auf militärischer Flughafeninfrastruktur. Hinsichtlich der Bedarfsdeckung im Lufttransport (A400M, C-130J, A310, A330) verfügt die Bundeswehr über eigene Transportkapazitäten. Sie besitzt ebenso Expertise bezüglich der Unterstützungsleistung bei der Be- und Entladung. Außerdem werden (insbesondere für Outsized Cargo) auf der Grundlage von NATOAbkommen die verfügbaren und geeigneten zivilen Lufttransportkapazitäten sowie zivile Flughafeninfrastruktur genutzt. Im Bereich Lufttransport greift die Bundeswehr im Schwerpunkt auf den SALIS-Vertrag (Strategic Air Lift International Solution) unter Nutzung des Luftfahrzeugmusters Antonow 124 (An-124) zurück.

Sollte ein Airport of Embarkation/Debarkation für diese zivilen Transport-Luftfahrzeuge nicht oder nur beschränkt anfliegbar sein, wird für den Bereich Outsized Cargo auf alternative Luftfahrzeugmuster der Bündnispartner zurückgegriffen oder auf alternative Flughäfen ausgewichen. Die Materialzuführung zu den Flughäfen wird durch die Truppe selbst oder durch zivile Transportdienstleister (Rahmenvertrag oder Einzelausschreibung) auf verschiedenen Verkehrsträgern sichergestellt.

Von Autorenteam Logistikkommando der Bundeswehr – Abteilung Einsatz

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