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Nachgefragt bei … Moshe Levy, Executive Vice President Israel Aerospace Industries

Stefan Axel Boes vom Hardthöhenkurier (r.) im Gespräch mit Moshe Levy auf der internationalen Luftfahrtausstellung ILA Berlin. (Foto: Annette Riedl)
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Herr Levy, Sie sind General Manager der Military Aircraft Group bei Israeli Aerospace Industries (IAI). Sie sind also im Unternehmen zuständig für alles, was fliegt? Unser Fokus liegt mittlerweile auf unbemannten Luftfahrzeugen (UAVs) aller Klassen von taktischen Drohnen mit etwa 20 bis 30 Kilogramm Masse bis hin zu Heron 1 und Heron TP, also UAVs mit langer Ausdauer und hoher Zuladung. Das ist eine ganze Familie, die von denselben Einrichtungen gesteuert werden kann. Das Entscheidende für den Kunden ist so nicht das spezifische Fluggerät, sondern die Mission. Dafür können wir alle Sensoren integrieren, die man sich vorstellen kann – elektrooptisch, Signalaufklärung (SIGINT), Frühwarnradar oder Sonarbojen.

Die Bundeswehr hat kürzlich erstmals eine Heron TP autonom im deutschen Luftraum geflogen. Was war die Rolle von IAI dabei? Die größte Herausforderung war die Zertifizierung des Fluggeräts. Dabei hat das Team von IAI und Airbus sehr eng mit dem Luftfahrtbundesamt zusammengearbeitet. Es musste nicht nur Software, sondern auch Hardware geändert werden, etwa im Hinblick auf Vereisungsgefahr. Das ist in Israel kein Problem, im europäischen Luftraum schon. Nachdem jetzt die erste Maschine fliegt, werden in einigen Monaten zwei weitere folgen.

Die erste für den autonomen Flug im deutschen Luftraum umgerüstete Heron TP auf dem Luftwaffenstützpunkt Jagel. (Foto: Bundeswehr/Mohrdieck)

Deutschland hat Heron mit Blick auf Einsätze wie in Afghanistan und Mali beschafft, wo die Bedrohung durch Flugabwehr relativ gering war. Mit der Refokussierung auf Landes- und Bündnisverteidigung stellt sich die Bundeswehr jetzt wieder auf Konflikte mit hoher Intensität ein. Ist Heron dafür noch geeignet? Die Heron hat mit ihren Sensoren eine Aufklärungsreichweite von 100 bis 150 Kilometern. Sie kann also immer noch außerhalb der Reichweite direkter Bedrohungen fliegen. Und am Ende kostet sie ein Drittel des Preises für ein Kampfflugzeug, und kann ohne Gefahr für einen menschlichen Piloten eingesetzt werden. Heron hat damit weiterhin ihren Platz.

Wie sehen Sie dann die Zukunft des Systems in der Bundeswehr? Wie gesagt können wir alle möglichen Sensoren als Nutzlast integrieren, einschließlich Synthetic Aperture Radar (SAR) oder den Reccelite Aufklärungsbehälter, der gegenwärtig am Tornado eingesetzt wird. Auch ECM-Systeme zur Radarstörung sind möglich. Heron kann also in Zukunft Kampf- oder Frachtflugzeuge entlasten, die sonst für solche Aufgaben eingesetzt würden.

Die Fragen stellte Stefan Axel Boes.

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