Liebe Leserinnen und Leser des „Hardthöhenkuriers“,
mit dem heutigen Tag geht ein weiteres weltpolitisch turbulentes Jahr zu Ende. Viele der Herausforderungen gerade im Verteidigungsbereich waren 2024 dieselben wie in den Vorjahren: Der Krieg in der Ukraine und die dadurch unbestreitbar gewordene Bedrohung auch von NATO-Mitgliedern durch Russland. Der niedrigschwellig bereits existierende direkte Konflikt zwischen beiden Seiten, der sich in mutmaßlichen bis recht offenen russischen Einfluss- und Sabotageaktionen gegen die westliche Unterstützung der Ukraine äußert – zuletzt wieder durch mehrere zerstörte Unterwasserkabel in der Ostsee. Dazu die Verschärfung der Situation im Nahen Osten seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 bis hin zum kürzlichen Umsturz in Syrien.
Im Inland zeigten sich die Auswirkungen weiter in den Bemühungen, die Bundeswehr im Rahmen der Rückbesinnung auf die Landes- und Bündnisverteidigung gemäß des von Verteidigungsminister Boris Pistorius vorgegebenen Ziels kriegstüchtig zu machen. Weitere umfassende Beschaffungsvorhaben wurden auf den Weg gebracht und neue Gliederungen umgesetzt. Eine Herausforderung blieb neben dem Material das Personal, für das mit dem Konzept des Neuen Wehrdienstes einschließlich der Rückkehr zur Wehrerfassung und -überwachung ein weitreichender Schritt vorgeschlagen wurde. Das Vorauskommando für die künftige Panzerbrigade 45 traf in Litauen ein und hat sich mittlerweile zum Aufstellungsstab entwickelt.
Nebenbei: 40 Jahre „Hardthöhenkurier“
Verteidigungspolitisch markieren die Wiederwahl Donald Trumps zum amerikanischen Präsidenten und das Scheitern der Ampelkoalition in Berlin mögliche Wendepunkte für Deutschland und die NATO. Neben diesen Ereignissen und Entwicklungen fiel ein Jubiläum kaum auf, das für Bundeswehr, Beschaffungswesen, Politik und Industrie dennoch eine gewisse bescheidene Bedeutung hat: Der „Hardthöhenkurier“ wurde 40 Jahre alt. Im Jahr 1984 erschien die erste Ausgabe als Mitteilungsblatt der Unteroffizier-Kameradschaft des BMVg – damals noch im Format DIN A5. Im Laufe der Zeit hat sich der „Hardthöhenkurier“ zu einem Magazin für Soldaten und Wehrtechnik weiterentwickelt und ein „zeitgemäßes“ Layout angenommen.
Aber etwas hat sich in diesen 40 Jahren nicht verändert: Wir informieren und berichten aktuell, unabhängig, überparteilich und natürlich fair und objektiv – so unser Leitbild. Dank dieser Grundsätze hat sich der „Hardthöhenkurier“ zu einem führenden Fachmagazin für Soldaten und die Entscheider über ihre Ausrüstung und Einsätze entwickelt. Er ist zu einem wichtigen Bindeglied zwischen der Bundeswehr, der Politik, der wehr- und sicherheitstechnischen Industrie sowie der Wirtschaft und den relevanten Verbänden geworden. Er erfährt seit vielen Jahren ein hohes Maß an Anerkennung durch die Leitung des Bundesministeriums der Verteidigung, der Politik, der Truppe und der Leserschaft innerhalb und außerhalb der Bundeswehr.
Entwicklungen für 2025
Wir werden auch weiterhin alle wesentlichen Entwicklungen der Bundeswehr in ihrer Gesamtheit betrachten und über deren Aufgaben in der Landes- und Bündnisverteidigung, in den Einsätzen sowie zu aktuellen sicherheitspolitischen und militärfachlichen Themen in Deutschland, Europa und der Welt berichten. Und wir stehen Ihnen unverändert als Medium für Ihre Aufgaben und Interessen rund um die Bundeswehr zur Verfügung. In diesem Sinne gehen wir auch in das Jahr 2025, in dem sich neben den fortdauernden Herausforderungen hoffentlich die ersten wirklich greifbaren Erfolge der „Zeitenwende“ materialisieren werden.
Dazu gehört die Anfangsbefähigung der 10. Panzerdivision als „Division 2025“, für die der Bundestag gerade noch vor den Feiertagen eine wichtige Entscheidung zur Ausstattung mit der Version „basic“ der Digitalisierung Landgestützter Operation (D-LBO) getroffen hat. Die bereits erwähnte Brigade Litauen soll ebenfalls in Dienst gestellt werden. Für die Heimatschutzkräfte ist mit der Unterstellung unter das Kommando Heer im April eine Neuorganisation und weiterer Ausbau zu erwarten. Und für Ende des Jahres ist die Einführung des Raketenabwehrsystems Arrow 3 geplant – angesichts der gegen die Ukraine getesteten russischen Mittelstreckenrakete „Oreschnik“ keinen Moment zu früh.
Bei anderen geplanten Schritten wie dem Neuen Wehrdienst werden sich dagegen durch die vorgezogenen Neuwahlen absehbar Verzögerungen und möglicherweise Änderungen ergeben. Auch wie es mit den Planungen der NATO und dem Beitrag Deutschlands im 70. Jahr seiner Bündnismitgliedschaft unter einer zweiten Trump-Präsidentschaft weitergeht, wird sich zeigen müssen – ebenso wie für einen erhofften Stopp des russischen Krieges gegen die Ukraine. Der „Hardthöhenkurier“ wird all dies im kommenden Jahr begleiten, berichten und einordnen. Ihnen, unseren Leserinnen und Lesern, wünschen wir einen friedlichen Jahreswechsel und für 2025 viel Erfolg.
Michael Horst
Chefredakteur Hardthöhenkurier
Stefan Axel Boes
Stellvertretender Chefredakteur Hardthöhenkurier