Kiel, 15. Mai 2013 – Eines der modernsten nicht nuklearen Unterseeboote der Welt wurde heute bei ThyssenKrupp Marine Systems GmbH, einem Unternehmen der ThyssenKrupp Industrial Solutions AG, auf den Namen U36 getauft. Damit ist ein weiterer wichtiger Meilenstein des aktuellen Bauprogramms für die Deutsche Marine erreicht. U36 ist das zweite Boot aus dem zweiten Los der HDW Klasse 212A, das für den Einsatz bei der Deutschen Marine bestimmt ist. Die Stadt Plauen hat die Patenschaft für U36 übernommen. Taufpatin des hochmodernen U-Boots ist Silke Elsner, die Lebensgefährtin des Oberbürgermeisters.
„Wir stehen bei ThyssenKrupp Marine Systems für ein auf den Marineschiffbau ausgerichtetes Unternehmen mit höchster Technologiekompetenz, das in erster Linie auf die Produktbereiche nicht-nuklearer U-Boote und high-end Marineüberwasserschiffe spezialisiert ist“, sagt Andreas Burmester, Vorsitzender der Geschäftsführung. „Mit unserem Täufling werden wir als Werft der Deutschen Marine schon bald wieder ein „Meisterstück“ deutscher Ingenieurkunst übergeben können.“
Der Bauvertrag über die Lieferung eines zweiten Loses von zwei U-Booten der HDW Klasse 212A wurde am 22. September 2006 in Koblenz mit dem Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung/BWB (heute: Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr/BAAINBw) unterzeichnet. Die Fertigung der U-Boote findet bei ThyssenKrupp Marine Systems in Kiel und bei den EmderWerft- und Dockbetriebe statt. Die beiden zusätzlichen Einheiten werden schiffbaulich mit ihren Schwestern aus dem ersten Los weitgehend identisch sein. Sie sind ebenfalls mit dem außenluftunabhängigen HDW Brennstoffzellenantrieb ausgerüstet, der sich im Einsatz auf den Booten des ersten Loses hervorragend bewährt hat. U32 hat dafür im April 2013 einen eindrucksvollen Beweis geliefert. Auf dem Weg zu einem Manöver in die USA stellte das U-Boot mit 18 Tagen am Stück im getauchten Transit ohne Schnorcheln einen neuen Rekord für nicht-nukleare U-Boote auf.
Aufgrund der geänderten Einsatzszenarien und technologischer Fortschritte sind darüber hinaus im 2. Los eine Reihe von Anpassungen vorgenommen worden:
- Einbau eines Kommunikationssystems zur vernetzten Operationsführung,
- Einbau eines integrierten Sensor-, Führungs- und Waffeneinsatzsystems,
- Einbau einer flächenhaften Sonar-Seitenantenne,
- Ersatz eines Sehrohrs durch einen Optronikmast,
- Einbau eines Fernmeldemasts mit schleppbarer Funkboje für die Kommunikation vom tief getauchten U-Boot,
- Integration einer Schleuse für das verdeckte Absetzen von Sondereinsatzkräften,
- Tropikalisierung für den weltweiten Einsatz.
Auch die italienische Marine hat sich für ein zweites Los mit zwei U-Booten der HDW Klasse 212A entschieden, die unter Lizenz bei der heimischen Werft Fincantieri im Bau sind. Damit werden dort schon bald vier Boote dieser U-Bootklasse im Einsatz sein.
U36 – Technische Daten
Allgemeine_Bootsdaten:
- Länge über alles: ca. 57m
- Höhe über Zentraleaufbau: ca. 11,5m
- Durchmesser maximal: ca. 7m
- Verdrängung: ca. 1.500t
- Besatzung: 28
- Druckkörper aus amagnetischem Stahl
Antriebsanlage:
- Dieselgenerator
- SIEMENS-Permasyn®-Motor
- HDW -Brennstoffzellenanlage
- Geräuscharmer Skew-Back Propeller
Text und Fotos: ThyssenKrupp Marine Systems GmbH,
Foto 1: Taufe von U36
Foto 2: Ehrenformation der Deutschen Marine