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Drohnenkrieg – „Kaum etwas bleibt unbemerkt …“


Übersicht über das unbemannte Langstreckenarsenal der Ukrainer. (Foto ©HJ Sutton)
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Von Georg Mader, Luftfahrtjournalist

Spricht man in Wien mit ukrainischen Regierungsbeamten im Rahmen der OSZE oder mit akkreditierten Militärs, wird die Befürchtung transportiert, dass Wladimir Putin – nach den russischen Wahlen im März – eine zweite Runde der Masseneinberufung und eine Großoffensive in der Ostukraine anstrengen würde.

Russlands widerstandsfähige Kriegswirtschaft samt ausgeweiteter Materialproduktion, nach wie vor – Sanktionen hin oder her – via China oder VAE zum Verbau gelangender westlicher Hightech sowie der Bevölkerungsvorsprung, in Verbindung mit der Unsicherheit über die anhaltende Unterstützung durch den Westen – insbesondere in einem US-Wahljahr – würden für ihn Anlass sein, seine Anstrengungen zur Niederringung der Ukraine zu verdoppeln. Die fragile Pattsituation des Konflikts könnte sich in ein „Fenster“ für Russland verwandeln, während sich sowohl in Europa als auch in den USA Kriegsmüdigkeit breitmache und die finanzielle und militärische Hilfe des Westens zu bröckeln oder gar schwinden könnte.

Vor diesem Hintergrund wird im Gespräch darauf hingewiesen, wie wichtig am täglichen Gefechtsfeld die permanente „Abnutzung“ des Gegners sei. Während das ukrainische Militär eine sogenannte aktive Verteidigungsposition eingenommen habe, würden die Russen stets wechselnde Teile der Front auf Schwächen „abklopfen“ – auch unter Inkaufnahme steter beträchtlicher Personalverluste. Diese Gefallenen seien Putin oder Waleri Gerassimow (Red.: Armeegeneral und Chef des Generalstabs der Streitkräfte Russlands) völlig egal, da habe sich, so ein ukrainischer Oberstleutnant, dessen Großvater 1945 Wien mit befreit hat, seit dem Großen Vaterländischen Krieg nichts geändert, im Gegensatz zu den von ihnen als verweichlicht und dekadent verachteten „postheroischen“ Gesellschaften mit ihrer dauernden Rederei von „Force Protection“.

Daher werde – dieser Krieg ist nach wie vor ein Artilleriekrieg, 80 Prozent der Verluste unter den kämpfenden Soldaten werden beiderseits von der Artillerie verursacht – sich der weitere Kriegsverlauf losgelöst aller auch moralischen Nuancen an der Frage entscheiden, ob es den Ukrainern gelingt, genug Russen zu töten oder schwer zu verwunden, um damit die aus der Mobilisierung zulaufenden neuen Kräfte „auszugleichen“ und zu binden.

Solange das der Ukraine wie im vergangenen Jahr oder im ersten Kriegsjahr gelingt, wird es für die Russen schwierig, große Offensivformationen bereit- und aufzustellen. Wenn die Ukraine tendenziell aber immer weniger Granaten zur Verfügung hat, wird sich die hohe russische Verlustrate voraussichtlich verringern. Damit das aber wenigstens aufgehalten wird, kommt dem Einsatz unbemannter Kampfmittel aller Klassen und Größen und Arten (UAS) eine immer höhere Bedeutung zu, sättigend bis zur Bekämpfung einzelner Fahrzeuge und selbst einzelner Soldaten. Zugleich entsteht für alle Armeen bzw. militärische Ausbildungseinrichtungen ein neues, immer deutlicheres Lehrbeispiel, wie sehr sich das Gefechtsfeld dadurch verändert oder besser verzerrt hat.

Den kompletten Beitrag lesen Sie in der aktuellen Ausgabe!

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