4. September 2019 – Leonardo hat stellvertretend für das EuroDASS-Konsortium einen Auftrag von BAE Systems zur Erforschung der Zukunft des Eurofighter-Selbstschutzsystems Praetorian erhalten. Im Rahmen dieser Zukunftsstudie mit dem Titel „Praetorian Long Term Evolution“ (LTE) sollen die Grundlagen für die Weiterentwicklung ermittelt werden, um sicherzustellen, dass das elektronische Kampfführungssystem des Eurofighters auch in den kommenden Jahrzehnten zu den modernsten der Welt gehört. Der Auftrag ist ein wesentlicher Teil der übergeordneten LTE-Studie für den Eurofighter Typhoon, mit der eine Reihe technologischer Verbesserungen für die Waffensysteminfrastruktur und den Antrieb des Kampfflugzeugs identifiziert und ein präziser Fahrplan für die Zukunft der Plattform erstellt werden sollen.
Foto © Eric Coeckelberghs
Das Selbstschutzsystem Praetorian wird vom EuroDASS-Konsortium geliefert, in dem die Unternehmen Leonardo, Elettronica, Indra und Hensoldt zusammenarbeiten. Es wurde gegründet, um den Eurofighter mit hochmoderner Schutzausrüstung gegen Bedrohungen wie infrarotgesteuerte (bzw. wärmesuchende) oder radargelenkte Flugkörper auszustatten. Das bei Friedensmissionen in Libyen und Syrien im operativen Einsatz erprobte System wird von den Nutzern sehr geschätzt.
In dem LTE-Projekt wird sichergestellt, dass der Eurofighter trotz der immer schnelleren technologischen Entwicklung potenzieller Gegner auch in den kommenden Jahrzehnten ein Kampfflugzeug mit hoher Überlebensfähigkeit und Effizienz bleibt. Das Selbstschutzsystem Praetorian umfasst Störausrüstung und Sensoren, die der Eurofighter-Besatzung eine hervorragende Situationskenntnis sichern, sowie eine digitale Tarnkappentechnik durch hochmoderne elektronische Täuschungsmechanismen. Mit der LTE-Studie für das Praetorian-System werden die zu erwartenden künftigen Anforderungen an das Selbstschutzsystem ermittelt, um sicherzustellen, dass der Eurofighter die neuen Bedrohungen der Zukunft schneller, leichter und kostengünstiger bekämpfen kann.
Im Rahmen der Studie sollen auch langfristige technische Lösungen sowie Mittel und Wege identifiziert werden, mit denen die künftige Modernisierbarkeit der Plattform sichergestellt werden kann. Hierzu zählen voraussichtlich eine verbesserte Architektur, mit der sich einfacher und kostengünstiger neue Fähigkeiten hinzufügen lassen, sowie Verbesserungen beim Betrieb der Sensoren und bei der Zusammenführung der von ihnen erfassten Daten zur Unterstützung der flexiblen Einsetzbarkeit der Plattform. In diesem Zusammenhang werden verschiedene Möglichkeiten erforscht und die Ergebnisse anschließend den Eurofighter-Partnernationen vorgestellt, sodass die Beschlussfassung auf der Basis fundierter Informationen erfolgen kann.