„Jederzeit – Weltweit“
Von den weit mehr als 100 Sammlungen, die einen wichtigen Beitrag zur Traditionspflege in der Bundeswehr leisten, ist eine im ostfriesischen Leer zu finden. Den Vorgaben des Bundesministeriums der Verteidigung entsprechend befasst sich die dortige Regionale Ausstellung 2016 mit dem Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst (SES) „Ostfriesland“. Unter dem Motto des Kommandos „Jederzeit – Weltweit“ warten auf die Besucher interessante Informationen zu dessen Geschichte, Exponate aus den Einsätzen und einordnende Erläuterungen.
Die Regionale Ausstellung gibt es seit mehr als acht Jahren. Anstoß für deren Aufbau gab die Agenda „Bundeswehr geht in Führung – Aktiv.Attraktiv.Anders.“ von 2014. Deren Ziel war es, die Streitkräfte zu einem der attraktivsten Arbeitgeber in Deutschland zu machen. Um sie entsprechend darzustellen, wurde nicht nur der jährliche Tag der Bundeswehr eingeführt, sondern auch die Möglichkeit geschaffen, Menschen dauerhaft vor Ort zu informieren: „An ausgewählten Standorten können die Leistungen der dort stationierten Verbände und Dienststellen in zeitgemäßen, emotional ansprechenden Ausstellungen gezeigt werden. Jeder Standort hat seine eigene Geschichte und seine besonderen Leistungen.“
Militärische Einsätze und humanitäre Hilfe
Diese darzustellen gelingt in der ostfriesischen Garnison durchaus erfolgreich. Oberstarzt Dr. Siegfried Schlolaut, Kommandeur SES und Dienstaufsichtführender über die Regionalausstellung, geht in einem Grußwort auf die Sammlung ein: „Folgen Sie uns auf dem Weg des Sanitätsstandortes Leer von 1961 bis in die heutige Zeit. Begleiten Sie die Sanitäter aus Leer durch ihre zahlreichen Einsätze im Rahmen militärischer Einsätze und humanitärer Hilfe.
Erleben Sie, warum das Kommando Schnelle Einsatzkräfte des Sanitätsdienstes ‚Ostfriesland‘ der ‚Sanitätsverband der ersten Stunde‘ genannt wird.“ Der Weg dahin war gar nicht so einfach. Nach Pilotprojekten im Rahmen der Agenda begann der Aufbau vier weiterer Sammlungen, darunter auch in Leer. Von null angefangen hieß es, im Oktober 2016, also schon nach acht Monaten, fertig zu sein. Gar nicht so einfach, denn in der recht engen Evenburg-Kaserne fand sich kaum Platz. „Wir prüften mehrere Möglichkeiten, darunter auch eine Containerlösung. Schließlich fiel der Entschluss, die Ausstellung in mehreren Räumen des Offizierkasinos vor der Liegenschaft einzurichten“, erläutert Udo Lükenbroer.
Der inzwischen pensionierte Oberstabsfeldwebel engagiert sich als Sammlungsbeauftragter nach wie vor intensiv für die Einrichtung. Die fachlich durch Mitarbeiter des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr abgenommene Ausstellung bietet auf rund 120 Quadratmetern eine ganze Menge. Inhaltlich gliedert sie sich in drei Teile: den Zeitstrahl Geschichte sowie militärische und zivile Einsätze. Neben Schau- und Informationstafeln sind Ausrüstungsgegenstände ebenso zu finden wie die Möglichkeit, virtuell Szenen abzurufen oder Zeitzeugen zu hören. Das Angebot wird jährlich von rund 800 Besuchern genutzt. „Dazu gehören neu zuversetzte Soldatinnen und Soldaten, Ehemalige, Schüler und Hausfrauen, eigentliche alle Personengruppen, die vorstellbar sind“, macht Lükenbroer deutlich.